Das Fazit schreiben: Bekanntschaft machen mit einem unbekannten Wesen

Vielleicht denkst Du Dir: „Ein Fazit schreiben kann doch jeder! Die paar Sätze am Ende der Arbeit! Ein Klacks. Easy!“ Aber das ist ein großer Irrtum!

Wenn Du ein gutes Fazit schreiben willst, zum Beispiel am Ende Deiner Bachelorarbeit, solltest Du Dir dafür viel Zeit nehmen. Das Fazit ist das Konzentrat Deiner Arbeit, die Quintessenz Deiner Forschung. Es verfügt über die Macht, den Leser zu fesseln und an sich zu binden. Wer glaubt, das Fazit wäre nicht viel mehr als nur der Klappentext eines Buches, wird auf die Nase fallen.

Monatelange Mühen und viel Schweiß

Deine Bachelorarbeit hat Dich wirklich viel Arbeit und Nerven gekostet. Der Weg war lang. Du hast erst um Dein Wunschthema gerungen, dann Deinen Betreuer von der Bedeutung des Themas überzeugt. Du hast quasi in der Bibliothek gewohnt, mit rotgeränderten Augen Literatur durchforstet, aufreibende Umfragen gemacht, endlose Untersuchungen durchgeführt und bist mit interessanten Ergebnissen belohnt worden. Dann hast Du Dich hingesetzt und geschrieben. Du hast zusammengefasst, analysiert und getippt, bis Dein Kopf geraucht hat.

Das Fazit schreiben und den Leser fesseln

Natürlich hast Du vorher eine Gliederung gemacht und weißt, dass nach Einleitung und Hauptteil das Fazit kommt. Und weil Menschen so sind, wie sie sind, werden viele, die Deine Arbeit in die Finger bekommen, zuerst die Einleitung lesen und dann das Fazit. Warum? Ganz einfach, sie wollen zuerst wissen, worüber Du geschrieben hast und dann sofort, was dabei rausgekommen ist. Ob sie sich den Hauptteil auch noch zu Gemüte führen, hängt von der Qualität Deines Fazits ab. Daraus schließen wir: Du musst ein Fazit schreiben, das den Leser umhaut.

Streng Dich an, es lohnt sich!

In der Einleitung Deiner Bachelorarbeit hast du Dein Thema vorgestellt und erläutert, wie Du es untersuchen willst. Natürlich hast Du alles darangesetzt, diese Einleitung so interessant wie möglich zu schreiben. Im Hauptteil erläuterst Du, wie Du Deine Arbeit durchgeführt, was Du genau gemacht hast und warum. Du erstellst Analysen. Jetzt willst Du Dein Fazit schreiben und musst Du Dir genau überlegen, was drinstehen soll. Weil das Fazit eine Schlussbetrachtung Deiner Bachelorarbeit ist, musst du an dieser Stelle deine Ergebnisse zusammenfassen und interpretieren.

Wichtiges erkennen, Unwichtiges weglassen

Wenn Du ein gutes Fazit schreiben willst, versetze Dich in den Leser. Am besten stellst Du Dir jemanden vor, der sich zwar für Dein Thema interessiert, aber nicht zwangsweise viel Ahnung davon hat. In Deiner Schlussbetrachtung bewertest Du Deine Ergebnisse und stellst sie in einen größeren Zusammenhang. Du vergleichst Dein wissenschaftliches Werk mit anderen Studien, die es zu diesem Thema bereits gibt. Was konnte bestätigt werden, was wird infrage gestellt? Sei mutig und formuliere eigene Gedanken! Nichts ist tödlicher für ein Fazit als langweilig und dröge zu sein.

Was Du auf keinen Fall tun darfst!

Ein absolutes no-go ist, im Fazit die Inhalte des Hauptteils wiederzukäuen. Vielmehr solltest Du geniale Schlussfolgerungen ziehen, dabei jedoch immer hart am Thema bleiben. Auf keinen Fall dürfen Themen aufgeworfen werden, von denen vorher im Text noch nie die Rede war. Weise jedoch ruhig darauf hin, was es im Zusammenhang mit Deiner Arbeit noch Interessantes zu erforschen gäbe. Damit beweist Du, dass Du über den Tellerrand hinausdenkst. Noch ein paar gute Tipps zum Schluss: Lass eine Plagiatsprüfung für eine Bachelorarbeit machen. Man weiß nie, welcher Teufel im Detail steckt. Denke auch daran, dass eine Schlusskorrektur wichtig ist und auch das Drucken und binden lassen Zeit kostet. Plane also nicht zu knapp!