Die perfekte Planung für deine Bachelorarbeit

Sie steht heutzutage am Ende jedes Bachelorstudiums und kann mitunter ganz schön beängstigend wirken, wenn man sich selbst diesem Ende nähert. Die Rede ist von der Bachelorarbeit. Schluss mit den Hausparties, Schluss mit dem Chillen im Park und auch der Mate wird dir ab jetzt nur noch vor dem Laptop Gesellschaft leisten können. Nun, ganz so schlimm muss es gar nicht sein. Die folgenden fünf Tipps können euch helfen mit weniger Stress eine erfolgreiche Bachelorarbeit zu schreiben.

1. Beginnt frühzeitig mit der Planung

Fangt am besten schon im vorletzten Semester an, euch auf eure Bachelorarbeit vorzubereiten. Das heißt konkret, informiert euch auf der Seite eurer Universität und eurer Fakultät über die Fakten drum herum: Bis wann sollte ich meine Bachelorabeit im Prüfungsamt anmelden? Wie viel Zeit habe ich ab diesem Punkt? Das variiert von Hochschule zu Hochschule und vor allem zwischen den Studiengängen manchmal stark, in der Regel sind es 2 – 4 Monate.

Die Vorbereitungszeit für eine Bachelorarbeit ist nicht zu unterschätzen und oftmals ebenso lang oder länger als die eigentliche Bearbeitungszeit. Um ein Thema zu finden reicht es meist nicht aus, sich nur zu überlegen, welche Themen einen im Studium besonders interessiert haben. Schon jetzt wird euch eine kleine Literaturrecherche helfen, um potenzielle Themen auf die Tauglichkeit für eure Bachelorarbeit zu untersuchen. Ist zu dem Thema genug Literatur an meiner Hochschule vorhanden? Kann ich eventuell Literatur per Fernleihe aus anderen Universitäten bekommen? Gibt es vielleicht sogar Bachelor und Masterarbeiten zu einem ähnlichen Thema schon in der Hochschulbibliothek?  Wenn ihr für die Themenwahl eine Weile braucht und vielleicht mehrere Ideen nach einiger Recherche wieder verwerft, werdet ihr froh sein, wenn ihr  früh angefangen habt.

2. Sucht euch zuerst einen Betreuer für eure Arbeit

Es ist besonders ratsam sich früh einen Betreuer für die Arbeit zu suchen. Selbst wenn ihr noch kein genaues Thema habt, habt ihr sicherlich schon Ideen, um was es im Groben gehen soll. Das Gespräch mit einem Mitglied des Lehrkörpers ist dann unglaublich hilfreich, um aus Ideen ein Thema und aus einem Thema eine Fragestellung zu formen.

Auch wenn ihr noch überhaupt keine Idee habt, empfiehlt es sich eine Sprechstunde mit einem Dozenten eures Vertrauens auszumachen. Viele Fakultäten und manchmal auch einzelne Institute haben zudem Dozenten, die speziell als BA-Berater für die Studenten da sind. Sie können euch helfen ein Thema zu finden und schlagen euch einen passenden Betreuer aus eurer Fakultät vor. In manchen Studiengängen wird das Thema auch direkt vom Betreuer gestellt. So oder so ist im weiteren Verlauf der Arbeit der Kontakt und ein gutes Verhältnis zu eurem Betreuer essentiell! Da aber die meisten Dozenten und besonders Professoren einen sehr vollen Terminkalender haben, kann es manchmal ein bisschen dauern, bis sie für euch Zeit haben. Deswegen: Sucht euch früh einen Betreuer und haltet regelmäßig Kontakt zu ihm!

3. Lasst euch Zeit mit der Festlegung des Titels

Zeitmanagement ist nicht alles, aber ziemlich viel! Nehmt euch ausreichend Zeit euer Thema zu wählen und den finalen Titel festzulegen. Dieser sollte nicht zu breit sein, immerhin habt ihr „nur“ 30 – 40 Seiten und solltet auf diesen zu einer wissenschaftlich verwertbaren Aussage kommen. Wenn ihr hingegen zu spezifisch wählt, kann es schwierig werden ausreichend Literatur zu finden.

Denkt daran, dass ihr nach der Anmeldung der Arbeit Titel und Thema nicht mehr ändern, sondern maximal noch in Absprache mit eurem Betreuer modifizieren könnt. Eine gute Idee ist es einen Untertitel einzufügen, der Forschungsfrage und Ergebnisse eurer Arbeit, die ihr zum Zeitpunkt der Themenabgabe noch gar nicht so genau kennen könnt, näher erläutert. Einen Untertitel kann man in der Regel auch noch kurz vor der Abgabe ändern. Wenn ihr etwa eine Bachelorarbeit zum Thema der Abschaffung der Sklaverei in den Vereinigten Staaten schreibt könnte euer Titel so aussehen: „Die Abolitionismus-Bewegung in den Vereinigten Staaten von Amerika“, je nachdem womit ihr euch in diesem sehr weit gesteckten Thema beschäftigen wollt, könnten passende Untertitel in etwa so aussehen: „Ökonomische und gesellschaftliche Folgen der Sklavenbefreiung“ oder auch „Der Kampf entflohener oder befreiter Sklaven für die rechtliche Gleichstellung“.

4. Der richtige Zeitpunkt die Arbeit anzumelden

In den meisten Studiengängen gibt es fixe Termine um die Bachelorarbeiten anzumelden. Oft ist es aber auch möglich das früher oder später als zum offiziellen Termin zu machen. In beiden Fällen solltet ihr aber schon einen gewissen Punkt erreicht haben: Ihr solltet mit eurem Betreuer eure Fragestellung festgelegt, die Literaturrecherche größtenteils abgeschlossen und die betreffenden Werke auch tatsächlich schon gelesen haben. Wenn ihr euch so gut in eurem Thema auskennt, dass ihr das Gefühl habt, die Arbeit jetzt eigentlich nur noch „runterschreiben zu müssen“, dann ist es der richtige Zeitpunkt die Arbeit anzumelden.

Spätestens jetzt sollte euch auch klar sein, welche Methoden ihr in eurer Arbeit anwenden möchtet und ob ihr eine eigene Datenerhebung, in Form von Interviews, Umfragen, Feldforschung oder Experimenten durchführen müsst oder nicht. Aber bedenkt: Niemand erwartet von euch, dass ihr etwas komplett Neues entdeckt. Bei einer Bachelorarbeit sollt ihr primär zeigen, dass ihr fähig seid, wissenschaftlich zu arbeiten und zu schreiben. Wenn ihr diese Voraussetzung erfüllt, sollte einer guten Note eigentlich nichts mehr im Wege stehen.

5. Erstellt eine Gliederung und arbeitet täglich

Wenn ihr eure Primärliteratur gelesen habt, ist es sehr hilfreich schon eine erste Gliederung zu erstellen. Die muss und soll auch noch gar nicht perfekt sein. Sie wird sich mit dem Fortschritt eurer Arbeit noch oft ändern, aber ihr könnt euch bereits daran orientieren und es wird euch helfen, den Überblick zu bewahren. Wenn es euch hilft, könnt ihr die ersten Gliederungspunkte auch mit Arbeitstiteln versehen. Beginnt mit 1.Einführung ins Thema 2. Vorstellung eurer Forschungsfrage 3. Darstellung des Forschungsstandes  4.Hauptteil 5. Fazit und Beantwortung der Forschungsfrage 6. Literaturliste. Während des Schreibens könnt ihr die „Platzhalter“ mit den passenden Titeln ersetzen und Unterpunkte hinzufügen.

Gewöhnt euch am besten auch an, täglich etwas für eure Arbeit zu tun. Anfangs täglich zu lesen und zu recherchieren, später täglich zu schreiben. Dann kommt es im besten Fall gar nicht erst zu Zeitdruck und Nachtsitzungen, in denen ihr verzweifelt versucht die Zeit aufzuholen.

6. Korrekturlesen lassen

Der letzte Tipp ist zugegebenermaßen nicht sehr originell. Lasst eure Arbeit von jemandem Korrekturlesen! Am besten von mehr als einer Person und mehrmals, egal ob das eure Schwester, ein Kommilitone oder eure Oma ist. Wobei es natürlich durchaus wünschenswert ist, dass die betreffende Person selbst schon Erfahrung mit dem Erstellen einer wissenschaftlichen Arbeit hat. Nach der Korrektur eurer Rohfassung möchtet ihr vielleicht auch noch inhaltliche Änderungen einfügen.

Besonderes Augenmerk solltet ihr und auch eure Korrekturleser auf die korrekte wissenschaftliche Zitierweise legen. An deutschen Hochschulen wird meistens entweder die sogenannte deutsche oder die amerikanische Zitierweise verwendet. Informiert euch, welche Zitierweise an eurem Institut üblich ist und wendet diese konsequent an.

Wenn ihr inhaltlich nichts mehr ändern wollt und auch eure Korrekturleser keine Fehler mehr finden, dann ist eure Arbeit bereit für die Abgabe. Wenn ihr hingegen ganz sicher gehen wollt, keine inhaltlichen oder formalen Fehler zu übersehen, oder es niemanden in eurem Umfeld gibt, der diese Aufgabe qualifiziert übernehmen kann, bietet es sich an, professionelle Hilfe für das Korrekturlesen einer Bacherlorarbeit einzuholen.

Eine Bachelorarbeit ist kein Hexenwerk, aber erfordert einiges an Planung und Organisation. Wenn ihr bisher ohne Eigenorganisation durchs Studium gekommen seid ist jetzt der Zeitpunkt an dieser Fähigkeit zu arbeiten. Ihr sollt schließlich zeigen, dass ihr in eurem Studium neben Fachwissen auch konkrete Fähigkeiten erworben habt – speziell die Fähigkeit wissenschaftlich korrekt zu arbeiten – und das bedingt nun einmal eine strukturierte Herangehensweise. Aber keine Angst, auch wenn ein Modul zu wissenschaftlichen Methoden in eurem Studiengang fehlte oder ihr die entsprechende Veranstaltung immer verschlafen habt, es lässt sich lernen! Schließlich würdet ihr diesen Text gar nicht lesen, hättet ihr nicht die Tiefen des Netzes nach Tipps zur Bachelorarbeit durchsucht. Und wenn ihr die obigen Ratschläge dann auch noch in die Praxis umsetzt, ist das bereits die halbe Miete.